Die Zeitung The Telegraph berichtete in dieser Woche, dass die britische Regierung 2,3 Milliarden Pfund (rund 2,6 Milliarden Euro) aus dem Verkauf des Fußballclubs Chelsea demnächst an eine Wohltätigkeitsstiftung zur Unterstützung der Kriegsopfer in der Ukraine überweisen wird. Das Geld befinde sich seit acht Monaten auf einem sanktionierten Konto. Die Behörden seien jedoch gerade dabei, die letzten Formalitäten zu erledigen. Demnach soll die Stiftung von Mike Penrose, dem ehemaligen Chef der britischen UNICEF, geleitet werden.
Die Zeitung sprach in diesem Zusammenhang von “einer der größten Spenden für Kriegsopfer in der Geschichte”. Die Mittel könnten bereits innerhalb weniger Wochen in der Ukraine ankommen.
Bereits im März vergangenen Jahres wurde bekannt, dass der ehemalige Clubbesitzer Roman Abramowitsch die Mittel aus dem Verkauf in eine solche Stiftung einzahlen wird. “Es wird davon ausgegangen, dass auch die Zustimmung der Europäischen Union notwendig ist, da Abramowitsch auch dort unter Sanktionen steht”, hieß es in dem Bericht.
Die Pressestelle von Abramowitsch kommentierte am Dienstagabend, der Geschäftsmann habe keinen Zugang zu den Geldern und sei daher nicht an deren Verteilung beziehungsweise an der Überweisung an eine ukrainische Stiftung beteiligt. “Roman Abramowitsch hat keinen Zugang zu den Erlösen aus dem Verkauf des Londoner Fußballclubs Chelsea und ist nicht in den Prozess der Verteilung eingebunden”, gab die Pressestelle gegenüber der russischen Agentur TASS an. Das Geld stehe den britischen Behörden zur Verfügung.
Die Vertreter des Geschäftsmanns betonten, dass der Erlös aus dem Verkauf den Opfern des Konflikts zugutekommen soll. Abramowitsch habe dies bereits vor dem Verkauf des Clubs angekündigt und klargestellt: “Es geht ausschließlich um humanitäre Hilfe für die Bevölkerung.”
Im März 2022 hatte der Oligarch angekündigt, seinen Fußballclub Chelsea, der ihm seit 2003 gehörte, zu verkaufen. Zeitgleich wurde er auf die britische Sanktionsliste gesetzt, woraufhin sein in Großbritannien befindliches Vermögen eingefroren wurde. Die britische Regierung stimmte der Übernahme des FC Chelsea durch ein Konsortium um den US-Geschäftsmann Todd Boehly zu.
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