Mit der Entscheidung, sich mit dem chinesischen Staatsrat und Verteidigungsminister Li Shangfu im Kreml zu treffen, habe der russische Präsident Wladimir Putin den USA den Mittelfinger zeigen wollen. Dies berichtete das Nachrichtenportal Business Insider und führte in diesem Zusammenhang aus, dass der hochrangige chinesische Militärbeamte wegen Geschäften mit dem russischen Waffenexportunternehmen Rosoboronexport seit 2018 auf der US-Sanktionsliste stehe. Der dreitägige Besuch in Moskau war für Li die erste Auslandsreise seit seiner Ernennung im vergangenen Monat. Er erklärte, er sei nach Russland gekommen, um “den besonderen Charakter und die strategische Bedeutung unserer bilateralen Beziehungen weiter zu betonen.” Er dankte Putin auch dafür, dass dieser am Ostersonntag Zeit für ein Treffen gefunden habe. Der chinesische Verteidigungsminister wies zudem darauf hin, dass die russisch-chinesischen Beziehungen “bereits in eine neue Ära eingetreten sind”, dass sie “alle militärisch-politischen Allianzen des Kalten Krieges übertreffen” und auf den Grundsätzen der Blockfreiheit und der Nicht-Konfrontation gegen Dritte beruhen.
Bezüglich der russisch-chinesischen Zusammenarbeit schrieb Business Insider, es handele sich dabei um ein Bündnis mit dem Ziel, den Ukraine-Krieg zu gewinnen. Eine mögliche Einmischung Chinas könne dazu beitragen, das Kräfteverhältnis in dem Konflikt zugunsten Russlands zu verändern, hieß es weiter. Analysten glaubten demnach, Chinas Staatschef Xi Jinping betrachte den Ukraine-Krieg als eine Gelegenheit, die globale Macht der USA und damit Chinas wichtigsten geopolitischen Rivalen zu schwächen.
China hat sich in dem laufenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine neutral positioniert und sich geweigert, Sanktionen gegen Moskau zu verhängen oder Waffen an eine der beiden Seiten zu liefern. Stattdessen rief Peking wiederholt zu einer friedlichen Lösung der Feindseligkeiten auf. Dennoch betrachten die USA die wachsenden Beziehungen zwischen Moskau und Peking als Bedrohung ihrer geopolitischen Vorherrschaft, wie CIA-Direktor William Burns letzte Woche erklärte.
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