Am späten Abend ist es heute im Südosten der russischen Stadt Belgorod zu einer Explosion gekommen. An der Kreuzung der Watutin- mit der Gubkin-Straße bildete sich ein großer Krater, der Autos und ein Geschäft beschädigte, erklärte der Berater des Gouverneurs des Gebiets Orjol, Sergej Leschnjow, der Zeuge des Ereignisses war, gegenüber RIA Nowosti:
“Wir fuhren buchstäblich sieben Minuten vor der Explosion dorthin, wir hörten die Explosion, kamen zurück und da war sie… Der Krater war einfach riesig. Mehrere Autos wurden beschädigt, ein Geschäft. Gott sei Dank gab es keine Verletzten”,
sagte Leschnjow und fügte hinzu, dass er jetzt vor Ort sei.
Der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hat inzwischen erklärt, dass es nach der Explosion in Belgorod, die einen riesigen Krater mit einem Durchmesser von mehreren Dutzend Metern verursachte, keine Verletzten gegeben habe.
“Nach ersten Informationen gibt es keine Verletzten. An der Kreuzung einer der Hauptstraßen hat sich ein großer Krater mit einem Radius von 20 Metern gebildet”,
so Gladkow.
Der Gebietschef meldete auch Schäden an der Verglasung eines Wohnhauses in unmittelbarer Nähe des Unglücksortes. Darüber hinaus beschädigte die Druckwelle mehrere geparkte Autos und riss Strommasten um.
“Bürgermeister Walentin Demidow, der Leiter der regionalen Sicherheitsabteilung Jewgeni Worobjow und alle Einsatz- und Rettungsdienste sind vor Ort. Alle weiteren Informationen werden später verfügbar sein”, betonte Gladkow.
Nach Angaben eines Korrespondenten von RIA Nowosti ist die Kreuzung im südlichen Teil von Belgorod inzwischen abgeriegelt worden. Anwohnern ist es nicht gestattet, die Kreuzung zu betreten. Die Polizei, Krankenwagen und der Katastrophenschutz sind vor Ort eingetroffen.
Der Telegram-Kanal Readovka vermutet, das wahrscheinliche Ziel des mutmaßlich ukrainischen Angriffs auf Belgorod könnte ein städtisches Umspannwerk gewesen sein, das nur wenige Dutzend Meter von der Einschlagstelle entfernt ist.
Die Wucht der Explosion soll nach Angaben von Augenzeugen so mächtig gewesen sein, dass ein Auto auf das Dach eines Supermarktes geschleudert wurde.
Autofahrer haben als Augenzeugen auch der Moment der Explosion mit der Kamera festhalten und in sozialen Netzwerken veröffentlicht.
Die lokalen Behörden haben veranlasst, dass alle Bewohner, deren Wohnungen und Häuser bei dem heutigen Luftangriff beschädigt wurden, in Hotels in der Stadt untergebracht werden können.
Unterdessen arbeiten Rettungsdienste und kommunale Versorgungsunternehmen weiter vor Ort.
Belgorod liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Charkow und damit unweit der Grenze zur Ukraine. Die Region Belgorod wurde mehrfach von der Ukraine beschossen, und in der gesamten Region herrscht, wie es heißt, eine hohe “Terrorgefahr”.
Aktualisierung um 23:30:
Wie RIA Nowosti meldet, hat ein “anormaler Munitionsabwurf” eines Kampfflugzeugs des Typs Su-34 der russischen Luftwaffe in Belgorod die Schäden verursacht, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt hat.
“Am 20. April 2023, gegen 22.15 Uhr Moskauer Zeit, kam es während des Fluges einer Su-34 der Luftstreitkräfte über der Stadt Belgorod zu einem anormalen Munitionsabwurf. Infolgedessen wurden Wohngebäude beschädigt, es gab keine Verletzten”,
so das Ministerium.
Eine Untersuchung des Vorfalls sei im Gange.
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