Jedes Jahr am 3. Januar gedenkt Argentinien der Besetzung der Falklandinseln, die in Lateinamerika als Malwinen bezeichnet werden. Vor 192 Jahren errichtete das Britische Weltreich einen Flottenstützpunkt auf der Inselgruppe im Südatlantik und erhielt somit die Kontrolle über den Archipel. Das südamerikanische Land beansprucht weiterhin das windige und regenreiche Gebiet.
Am Freitag hat das argentinische Außenministerium anlässlich des denkwürdigen Datums die Territorialforderung wieder geltend gemacht. In der entsprechenden Erklärung sprach die Behörde von einer “illegalen Besetzung” und verwies auf die Landesverfassung, wonach die Wiederherstellung der Souveränität über die Malwinen ein “permanentes und unverzichtbares Ziel des argentinischen Volkes” sei. Zugleich verurteilte die Regierung von Präsident Javier Milei die einseitige Ausbeutung der örtlichen Naturressourcen durch Großbritannien und die britische Militärpräsenz im Südatlantik.
Cuestión de las Islas Malvinas: la Argentina reafirma sus legítimos derechos de soberanía 📎 https://t.co/yUYBC5ufsRpic.twitter.com/O7MhyKcGZx
— Cancillería Argentina 🇦🇷 (@Cancilleria_Ar) January 3, 2025
In diesem Zusammenhang rief Buenos Aires London wiederholt dazu auf, einen Dialog über die Zugehörigkeit der Inseln zu starten.
“Die argentinische Regierung bekundet ein übriges Mal ihre Bereitschaft, die bilateralen Gespräche aufzunehmen, die eine Lösung in diesem Souveränitätsstreit finden und die koloniale Situation in der Angelegenheit der Malwinen im Einklang mit den Bestimmungen der entsprechenden Resolution der Generalversammlung beenden sollen.”
Buenos Aires wolle ein konstruktives Verhältnis mit London aufrechterhalten und hoffe auf einen substanziellen Dialog, hieß es. Der einzige mögliche Weg zum Wiedererlangen der Souveränität über die Malwinen sei ein diplomatischer.
Im Jahr 1965 hatte die UN-Generalversammlung die britischen Ansprüche auf die Malwinen als Kolonialismus bezeichnet und dazu aufgerufen, dass der Territorialstreit zwischen Argentinien und Großbritannien durch Gespräche gelöst werden soll. Allerdings kam im Jahr 1967 in Argentinien eine Militärdiktatur an die Macht. Diese beschloss am 2. April 1982, die seit dem Jahr 1833 unter Großbritanniens Kontrolle stehende Inselgruppe zurückzuerobern. Der Krieg dauerte bis zum 20. Juni desselben Jahres und kostete 649 Argentiniern und 255 Briten das Leben. Die Inseln blieben schließlich im Besitz Großbritanniens.
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