Die sogenannte Dubai-Schokolade hat ihren Ursprung in den Vereinigten Arabischen Emiraten und wurde von der Manufaktur Fix Dessert Chocolatier entwickelt. Sie besteht aus Milchschokolade, gefüllt mit Pistaziencreme und knusprigem Kadaifi, auch bekannt als Engelshaar. Durch soziale Medien, insbesondere TikTok, erlangte sie weltweit Bekanntheit und avancierte 2024 zu einem globalen Trend.
In der Schweiz haben sowohl große Detailhändler wie Migros und Coop als auch lokale Confiserien eigene Varianten der Dubai-Schokolade auf den Markt gebracht.
Die hohe Nachfrage führte zu Lieferengpässen und einem intensiven Preiskampf unter den Anbietern. Allerdings wurden auch Qualitätsprobleme bekannt: So riefen die Großverteiler Spar und TopCC kürzlich ihre “Orient Delight” Dubai-Schokolade aufgrund von Schimmelpilzbefall zurück, da eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden konnte.
Ein Produkt, viele Variationen: Dubai-Schokolade hat in der Schweiz einen regelrechten Kultstatus erreicht. Was vor einigen Monaten als Nischenprodukt begann, ist mittlerweile fester Bestandteil der Regale von Migros, Coop und sogar Discountern wie Lidl und Aldi. Besonders in der Vorweihnachtszeit ist die Nachfrage so hoch, dass manche Filialen mit “nur eine Packung pro Haushalt”-Schildern an den Anstand der Kundschaft appellieren.
Ein globaler Hype erreicht die Schweiz
Der Ursprung der Dubai-Schokolade lässt sich tatsächlich nach Dubai zurückverfolgen, wo eine Manufaktur unter der Leitung einer kreativen Confiseurin die ersten gefüllten Kreationen mit Pistaziencreme, Engelshaar und Sesammus herstellte. Was dort als Luxusprodukt für Touristen begann, hat sich dank sozialer Medien und Influencern rasant verbreitet. Allein 2024 wurde “Dubai-Schokolade” zu einem der meistgesuchten Begriffe auf Google.
In der Schweiz führte Lindt die Trend-Schokolade als erster großer Hersteller ein – ein entscheidender Moment, denn der Schweizer Schokoladenmarkt gilt als äußerst konservativ. Doch der Erfolg war unaufhaltsam: Schon kurze Zeit später folgten andere Marken wie Läderach und Bachmann sowie Discounter, die günstigere Varianten auf den Markt brachten.
Mit Preisen zwischen 3,99 Franken (Lidl) und 15,50 Franken (Globus) zeigt sich ein breites Spektrum, das den erbitterten Preiskampf der Detailhändler verdeutlicht. Während Discounter auf Massenware aus der Türkei setzen, betonen Schweizer Chocolatiers die handwerkliche Qualität ihrer Kreationen.
Coop bietet eine niederländische Variante mit 200 Gramm für 9,90 Franken an, während Aldi ein vergleichbares Produkt für 4,50 Franken verkauft. Migros punktet mit ihrer “Swiss Edition”, die bewusst in kleiner Stückzahl produziert wird, um die Exklusivität zu wahren.
Hype oder neuer Klassiker?
Ist die Dubai-Schokolade ein kurzfristiger Trend oder etabliert sie sich dauerhaft? Branchenexperten sind sich uneinig.
Hans Leutwyler, Bäcker und Konditor aus Zofingen, sieht das Potenzial:
“Wir verkaufen die Schokolade seit letzter Woche auch in der Bäckerei in Riegelform, ein Kunde hat bereits 250 Stück bestellt.”
Ob der Hype langfristig Bestand hat, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die Dubai-Schokolade den Süßwarenmarkt belebt und mit ihrem exotischen Flair für frischen Wind sorgt – sowohl in den Regalen der Detailhändler als auch in den Köpfen der Konsumenten.
Wie nachhaltig ist der Trend?
Ein weiterer Aspekt, der den Hype um die Dubai-Schokolade dämpfen könnte, ist die Frage der Nachhaltigkeit. Die meisten Zutaten, darunter Pistazien und Sesam, stammen aus dem Nahen Osten und werden aufwendig importiert. Kritiker bemängeln zudem die hohen Zuckeranteile und den Einsatz von Palmöl bei den günstigeren Varianten.
Für Konsumenten, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, könnten Schweizer Manufakturen wie Läderach oder Bachmann eine Alternative sein. Diese verwenden regionale Zutaten und verzichten auf künstliche Zusatzstoffe.
Ein süßer Abschluss
Ob Dubai-Schokolade ein Must-have für Weihnachten bleibt oder als temporärer Trend wieder verschwindet, ist ungewiss. Eines jedoch steht fest: Sie hat es geschafft, die Herzen der Schweizer zu erobern – und vielleicht auch einen Platz in ihrer Schokoladenschublade.
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