Chinas Baidu kündigte an, dass es die internen Tests von Ernie Bot (chinesischer Name: Wenxin Yiyan), einem KI-Projekt im ChatGPT-Stil, im März abschließen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen wird. Aufgrund der allgegenwärtigen Zensur „sensibler Worte“ unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) sind einige Experten jedoch nicht optimistisch in Bezug auf Baidus Produkt.
Am 7. Februar bestätigte Baidu Inc, dass Ernie Bot, sein sprachmodellbasiertes Chatbot-Produkt, interne Tests abschließen und im März der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird.
„Derzeit befindet sich Ernie Bot im Sprint vor dem Start“, heißt es in Informationen, die in der Baidu Encyclopedia zitiert werden. „Je nach dem Tempo von Google und Microsoft könnten die offenen internen Tests von Ernie Bot dem Zeitplan voraus sein.“
„ChatGPT ist ein Meilenstein der künstlichen Intelligenz, und es ist auch ein Wendepunkt, was bedeutet, dass die Entwicklung der KI-Technologie einen kritischen Punkt erreicht hat und Unternehmen so schnell wie möglich einsetzen müssen“, berichteten chinesische Medien.
ChatGPT, das von Microsoft unterstützt wird, bietet chinesische Dienste an. Ren Jun, Produktmanager von Baidu, glaubt jedoch, dass das in China ansässige Unternehmen seine eigene Stärke hat.
„Zum Beispiel kann KI-Malerei von vielen Unternehmen im In- und Ausland durchgeführt werden, aber Baidu versteht das chinesische Sprachsystem besser“, sagte Ren am 6. Januar gegenüber Caixin, einer chinesischen Finanzzeitschrift.
In einem Gespräch mit The Epoch Times am 9. Februar sagte der in Japan ansässige Elektronikingenieur Li Jixin, er sei „nicht optimistisch“, dass Baidus Produkt mit ChatGPT konkurriert, nicht nur wegen der Technologielücke, sondern auch wegen der „heiklen Worte“, die von identifiziert wurden die KPCh.
„Eine solche KI-Chat-Software basiert auf umfangreichem Training, um Gespräche automatisch abzuschließen. Nach Abschluss der Schulung können selbst die Ingenieure, die die Software entwickelt haben, nicht vorhersagen, was die KI-Software sagen wird“, sagte Li. „Die KPCh engagiert sich seit langem [an] Informationsblockade, und es gibt überall heikle Worte, sodass die KPCh denken wird, dass eine solche KI-Software ohne ‚Parteigeist‘ Risiken für ihre Herrschaft mit sich bringen wird.“
Li analysierte, dass drei Methoden verwendet werden können, um zu verhindern, dass KI-Software heikle Worte sagt: manuelle Zensur, die enorme Arbeitskraft erfordert und KI zu künstlich degradiert; Zensur von Schulungsmaterialien für KI-Software, was zu einer schlechten Leistung der Software führt; und KI-Software einfach herunterfahren, wenn sie außer Kontrolle gerät.
„Egal welches verwendet wird, KI-Chat-Software wird sich aufgrund der Sprachzensur der KPCh nicht gut entwickeln“, sagte er.
Zusätzlich zum kommenden Ernie Bot hat Baidu bereits eine Reihe von Wenxin-Produkten auf den Markt gebracht, darunter „Wenxin Yige“ für kreative KI-Malerei, „Wenxin Bazhong“, ein Suchsystem auf Branchenebene, das von einem großen Modell angetrieben wird; und „Wenxin Big Model“, das im November 2022 aktualisiert wurde und von Baidu selbst als „das größte industrielle Big-Model-System der Branche“ bezeichnet wird.
Baidu profitierte von US-Investitionen
Baidu wurde am 5. August 2005 an der NASDAQ notiert. Die Notierung in den USA förderte das Wachstum der Gruppe, die damals als „Google of China“ bekannt war und heute das fortschrittlichste Unternehmen im Bereich der Verarbeitung natürlicher Sprache in China ist.
Ein Baidu-Stand (L) auf der Light of Internet Expo vor der 5. World Internet Conference in Wuzhen, Provinz Zhejiang, China, am 6. November 2018. (STR/AFP/Getty Images)Baidu ist nicht das einzige chinesische Unternehmen, das von US-Investitionen profitiert hat. Laut einem aktuellen Bericht des Center for Security and Emerging Technologies der Georgetown University investierten US-Investoren in den sieben Jahren von 2015 bis 2021 40,2 Milliarden US-Dollar in 251 chinesische KI-Unternehmen, was 37 Prozent der Gesamtfinanzierung chinesischer KI-Unternehmen in diesem Zeitraum entspricht. Davon gingen 91 Prozent der US-Investitionen in der Risikokapitalphase an chinesische KI-Unternehmen.
Der Bericht, der auf Informationen des Datenanbieters Crunchbase basiert, wies auch darauf hin, dass die Risikofinanzierung in der Frühphase Vorteile bieten kann, die über das Kapital hinausgehen, wie z. B. technische Anleitung, erhöhte Unternehmenssichtbarkeit und Vernetzung.
„Für amerikanische Investoren ist es wahr, dass es in den letzten 20 bis 30 Jahren viele erfolgreiche Beispiele chinesischer Unternehmen gegeben hat, die amerikanische Unternehmen imitierten, wie etwa Baidu, das Google imitierte, Tencent QQ, das ICQ imitierte, und Alibaba und Taobao, die eBay imitierten. Sie waren alle sehr erfolgreich und haben amerikanischen Investoren zugute gekommen“, sagte Li Jixin.
„Allerdings ist jetzt vieles anders. Das zugrunde liegende Investitionsumfeld für chinesische Unternehmen hat sich dramatisch verändert.“
„In Bezug auf das internationale Umfeld wird der Weg für chinesische Unternehmen, in den Vereinigten Staaten notiert zu werden, immer enger, da sich die Beziehungen zwischen den USA und China verschlechtern, geopolitische und Investitionsrisiken zunehmen, und es für US-Investoren schwierig ist, so schnell Gewinne zu erzielen wie in den Vorjahren.“
Darüber hinaus macht es die „extrem undurchsichtige“ Politik der KPCh laut Li „den Anlegern unmöglich, Unternehmenstrends vorherzusagen, was die Investitionsrisiken erhöht“.
„Auf der anderen Seite wird die zunehmend strenge Kontrolle der KPCh über alle Aspekte der Gesellschaft zwangsläufig die Entwicklung von ausländischem und privatem Kapital einschränken und kontrollieren.“
CCPs AAmbition zu überholen UNS Unwahrscheinlich
Auf dem Gebiet der KI wurden im 2017 vom Staatsrat der KPCh veröffentlichten „New Generation of AI Development Plan“ unter anderem folgende Ziele gesetzt: „Bis 2030 werden Theorie, Technologie und Anwendung der KI insgesamt das weltweit führende Niveau erreichen. [China will] zum wichtigsten KI-Innovationszentrum der Welt zu werden“ und „einen wichtigen Grundstein zu legen, um eines der innovativsten Länder und Wirtschaftsmächte zu werden.“
Am 11. Januar 2023 betonte das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie auf der nationalen Arbeitskonferenz erneut die Bedeutung der Entwicklung von KI und versprach, den „Robot Plus“-Plan landesweit umzusetzen, und ermutigte lokale Regierungen, die die Voraussetzungen erfüllen, die Initiative zu ergreifen .
Während die KPCh in den letzten Jahren versucht hat, die Vereinigten Staaten in Sachen KI einzuholen, scheinen sich die Dinge gegen ihr Ziel zu wenden.
Laut der neuesten Ausgabe des Asia Power Index des Lowy Institute, einer australischen Denkfabrik, hat die strenge Null-COVID-Politik der KPCh während der COVID-19-Pandemie Chinas Gesamtmacht erheblich reduziert und seine Fortschritte beim Aufholen zu den Vereinigten Staaten blockiert.
Die Studie argumentiert, dass Pekings Macht in Asien eingebrochen ist und die Vereinigten Staaten bis Ende des Jahrhunderts wahrscheinlich nicht überholen wird.
Die Vereinigten Staaten belegten dem Bericht zufolge mit einer Punktzahl von 80,7 den ersten Platz in der Gesamtstärke. China belegte mit einem Gesamtergebnis von 72,5 den zweiten Platz, 8,2 Punkte hinter den Vereinigten Staaten. Im Vergleich zu seinem Gesamtergebnis von 2021 verlor China 2,1 Punkte.
Die drakonische Null-COVID-Politik wirkte sich auch auf Chinas Punktzahl beim „kulturellen Einfluss“ aus, wo es mit 10,3 Punkten den größten Rückgang verzeichnete.
Text ist eine Übersetzung vom Epoch Times Artikel:
