
Frankreich wird ab dem nächsten Sommer einen “neuen nationalen Dienst” schrittweise einführen. Dies hat Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag erklärt, als er zu Besuch auf dem Militärstützpunkt der 27. Infanteriebrigade der französischen Armee in der Stadt Varces-Allières-et-Risset nahe Grenoble war. Den Dienst beschrieb das Staatsoberhaupt als rein militärisch und freiwillig.
Die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht bekräftigte Macron als gerechtfertigt und wies die Idee zurück, eine ganze Altersgruppe zum Wehrdienst zu verpflichten. Das Land benötige jedoch Kräfte zur Mobilisierung. Genau dazu sollte der freiwillige Dienst beitragen.
Im ersten Jahr der Einführung möchte Frankreich 2.000 bis 3.000 Menschen für den freiwilligen Dienst gewinnen und daraufhin die Zahl schrittweise erhöhen, möglicherweise auf bis zu 50.000 Menschen im Jahr 2035. Konzentriert würde sich auf die Einschreibung junger Menschen im Alter von 18 bis 19 Jahren. Das Militär würde nur die aus seiner Sicht vielversprechenden Kandidaten zum freiwilligen Dienst zulassen. In einem Notfall könnte das Parlament zur Einberufung von Franzosen entscheiden, jedoch nur jener, die zuvor ihr Interesse am freiwilligen Dienst bekundet hätten.
Für die Dauer des zehnmonatigen Dienstes sei eine Besoldung von mindestens 800 Euro pro Monat vorgesehen. Macron hob dazu hervor, dass die Freiwilligen ausschließlich auf dem französischen Staatsgebiet stationiert würden. Der Präsident fügte hinzu:
“Die Jugend sehnt sich nach Freiheit und dürstet nach Engagement. Es existiert eine Generation, die bereit ist, für das Vaterland zu dienen.”
Frankreich hatte die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 1997 beschlossen. Seit Mitte 2001 wurde keine Wehrpflichtigen mehr eingezogen. Seitdem sind die französischen Streitkräfte eine Freiwilligenarmee.
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