
Im Gespräch mit dem russischsprachigen privaten Fernsehsender RTVI hat der Verband der italienischen Unternehmer in Russland (GIM-Unimpresa) auf das vor einer Woche in der EU verabschiedete 19. Sanktionspaket gegen das eurasische Land mit Entrüstung reagiert. Der Verbandspräsident Vittorio Torrembini nannte die neuen Restriktionen ein “sehr schlechtes Ergebnis”. Er begründete dies damit, dass diese Einschränkungen vor allem Italien treffen könnten.
“Wer verkauft Sanitärprodukte für solch ein hohes Marktsegment? Italien. Wer verkauft Blumen, Bäume und ähnliches? Italien. Wer verkauft Kinderspielzeuge? Neben China tut dies Italien. Wer organisiert Reisen nach Russland? Italien.”
Italiens Verluste durch diesen vierfachen Schlag bezifferte Torrembini auf ungefähr 250 Millionen Euro. Die Einbußen durch das Verkaufsverbot für Kloschüssel und andere Sanitärwaren schätzte er auf rund sieben Prozent des italienischen Gesamtexports dieser Güter.
“Das sind 140 Millionen Euro, die wir verlieren. Es kommen aber auch noch die Arbeitsplätze hinzu und so weiter.”
Obwohl das Kloschüssel-Verbot für die Russen nach einem Witz klinge, sei es den Italienern gar nicht zum Lachen zumute, resümierte der GIM-Unimpresa-Chef.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor auf das Toiletten-Verbot mit Sarkasmus reagiert. In einem Fernsehkommentar warnte er, das Verbot von Toiletten werde die Europäer noch teuer zu stehen kommen.
“Mir scheint, sie brauchen sie in der heutigen Situation ganz dringend, wenn sie ihre Politik gegenüber Russland so fortsetzen.” [Mit anderen Worten: Sie könnten Schiss bekommen – Anm. der Red.]
Am 23. Oktober hatten die 27 EU-Staaten weitere Strafmaßnahmen gegen Russland im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg beschlossen. Neben Banken, Reedereien und Tankschiffen traf das 19. Sanktionspaket auch Spielzeuge mit Motoren, Kloschüsseln, Spülkästen und Bidets aus Plastik sowie Pflanzen für dekorative Zwecke.
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