In der schwedischen Stadt Helsingborg wurden drei bisher unbekannte Gräber sowjetischer Soldaten entdeckt, die im Jahr 1945 aus Nazi-Konzentrationslagern nach Schweden evakuiert worden waren. Dies berichtete die russische Botschaft in Stockholm auf Telegram und betonte, dass man im Vorfeld des 80. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg die Liste der sowjetischen Soldatengräber in Schweden aktualisiert habe:
“Durch die Analyse von Archivdokumenten, die in den letzten Jahren freigegeben wurden, sowie durch Kontakte mit lokalen einschlägigen Organisationen konnten drei Gräber auf dem Pålsjö-Friedhof in der Stadt Helsingborg entdeckt werden, die bisher nicht in den russischen Registern verzeichnet waren.”
Die russische diplomatische Vertretung teilte mit, dass es sich um die sowjetischen Staatsbürger Alexander Abakumow (12.04.1914 – 3.06.1945), der in schwedischen Archiven als gebürtiger Leningrader geführt wird, Iwan Popowitsch (6.08.1919 – 14.05.1945) und Philipp Mjaschin (oder Mjatschin, bis vor kurzem als unbekannt angesehen, geboren 1926, Sterbedatum 12.05.1945) handelt. Auf Telegram veröffentlichte die Botschaft Bilder der Gräber Gräber.


Die Botschaft fügte hinzu:
“Im Frühjahr 1945 wurden sie mit den berühmten ‘weißen Bussen’ aus den Nazi-Konzentrationslagern in Deutschland und Polen nach Schweden gebracht. Sie erlebten alle den Sieg, verstarben aber in den ersten Wochen und Tagen danach an Krankheiten und Erschöpfung und wurden zusammen mit mehr als 60 anderen ehemaligen KZ-Häftlingen von 14 Nationalitäten auf der 15 Meter großen Fläche des Pålsjö-Friedhofs in Helsingborg beigesetzt.”
Wie die Diplomaten anmerkten, hätten schwedische Geschichtsforscher in den letzten Jahren auf eigene Initiative umfangreiche Arbeiten zur Identifizierung dieser Gruppe von Bestatteten durchgeführt. So hätten die schwedischen Behörden im April dieses Jahres Tafeln an Gräbern angebracht, die 80 Jahre lang namenlos geblieben seien. Russische Diplomaten äußerten sich in diesem Zusammenhang dankbar:
“Solche Bemühungen sind besonders wertvoll im Zusammenhang mit den Versuchen des Geschichtsrevisionismus in Europa und der Aushöhlung unserer gemeinsamen Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Im Vorfeld des Siegestages besuchten Angehörige der russischen Botschaft den Friedhof Pålsjö, um dem Andenken unserer Mitbürger Tribut zu zahlen.”
Russlands Botschaft unterstrich, dass sie weiter daran arbeiten werde, genauere Informationen über die Bestatteten zu erhalten und nach deren Angehörigen zu suchen.
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