Die Spannungen zwischen den USA und China haben sich diese Woche erneut stark zugespitzt. US-Präsident Donald Trump verdoppelte am Montag die nach seinem Amtsantritt verhängten Zollgebühren auf Waren aus China auf 20 Prozent. Der Republikaner begründete seine Entscheidung damit, dass die Regierung in Peking im vergangenen Monat zu wenig unternommen habe, um den Fentanyl-Strom in sein Land zu stoppen.
Wie erwartet, konnte China diesen Vorwurf nicht einfach hinnehmen. Am Dienstag verurteilte das Außenministerium in Peking die Zollpolitik des Weißen Hauses mit scharfen Worten. Behördensprecher Lin Jian schrieb auf der Plattform X, dass die Fentanyl-Angelegenheit nur ein haltloser Vorwand sei, um die Zölle auf Importe aus China zu erhöhen. Die Gegenmaßnahmen seines Landes seien daher absolut legitim und notwendig, um die Rechte und die Interessen der Volksrepublik zu verteidigen.
Lin ließ die Behauptung nicht gelten, wonach China für die Fentanyl-Krise in den USA verantwortlich sei. Die Verantwortung hierfür liege allein bei den USA. Nichtsdestoweniger habe die Führung in Peking als Geste des guten Willens gegenüber der Bevölkerung in den USA energische Schritte unternommen, um die US-Behörden bei der Lösung der Krise zu unterstützen.
“Statt unsere Anstrengungen anzuerkennen, haben die USA versucht, China zu verleumden und ihre Verantwortung auf China abzuwälzen. Die USA versuchen, China mit Zollerhöhungen unter Druck zu setzen und zu erpressen.”
In diesem Zusammenhang zeigte sich der chinesische Außenamtssprecher empört, dass Washington Peking dafür bestrafe, dass es ihm geholfen habe. Das Problem werde damit nicht gelöst, wobei die US-Regierung nur den gemeinsamen Kampf gegen den Drogenhandel untergraben werde. Wenn Washington die Fentanyl-Krise tatsächlich lösen wolle, müsse es mit Peking auf Augenhöhe beraten, da China sich nicht einschüchtern lasse. Mobbing, Druck und Zwang seien nicht der richtige Weg im Umgang mit der Volksrepublik.
“Wenn die USA wirklich einen Krieg wollen, sei es ein Zollkrieg, ein Handelskrieg oder irgendeine andere Art von Krieg, sind wir bereit, bis zum Ende zu kämpfen.”
Als Reaktion auf die Einführung und Erhöhung von Zöllen durch die USA kündigte China am Dienstag 15-prozentige Gegenzölle auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle und 10-prozentige Gegenzölle auf Soja, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Milchprodukte sowie Obst und Gemüse an. Die Maßnahmen sollen ab dem 10. März gelten.
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