Die israelischen Streitkräfte sind mit den Bemühungen der libanesischen Armee zur Umsetzung des am 27. November verkündeten Waffenstillstandsabkommens unzufrieden und planen nach exklusiven Informationen eine weitere Präsenz im Südlibanon.
“Die Franzosen haben der libanesischen Armee mitgeteilt, dass das israelische Militär mit dem, was [im Südlibanon] geschieht, nicht zufrieden ist und dass es nicht abziehen wird, bevor es die gesamte Infrastruktur der Hisbollah [südlich des Litani-Flusses, auch nach Ablauf der 60-tägigen Umsetzungsfrist] zerstört hat”, so libanesische Sicherheitsquellen am 23. Dezember gegenüber The Cradle.
Israelische Bodentruppen setzten ihre Kampagne der Massensprengungen und der Zerstörung von Wohnhäusern und anderen Gebäuden im gesamten Südlibanon fort und sprengten Häuser in Al-Bustan und Al-Zaloutieh im Bezirk Tyrus.
Außerdem hissten sie eine israelische Flagge auf einem Hügel in der Gegend von Naqoura, von dem aus man den Haupteingang der Stadt überblicken kann, und verstießen damit gegen die im vergangenen Monat verkündete Waffenruhe.
Die israelischen Truppen sind verpflichtet, sich innerhalb von 60 Tagen nach Bekanntgabe des Waffenstillstands aus dem Libanon zurückzuziehen. Bislang sind vier Wochen vergangen, sodass nur noch ein Monat verbleibt, bevor die israelische Armee gemäß dem Abkommen, das auf der UN-Resolution 1701 beruht, abziehen muss.
Die libanesischen Streitkräfte (LAF) sind im gesamten Südlibanon im Einsatz, um die Infrastruktur der Hisbollah südlich des Litani-Flusses zu zerstören – was innerhalb der 60-Tage-Frist geschehen muss.
Tel Aviv hat den Waffenstillstand seit seinem Inkrafttreten über 100 Mal mit tödlichen Luftangriffen, Verhaftungen libanesischer Bürger, Truppenvorstößen und Massensprengungen in südlichen Dörfern gebrochen.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat am Sonntag bei einem Besuch einer israelischen Armeeposition im Südlibanon geschworen, dass Tel Aviv der Hisbollah “den Kopf abschlagen” werde, sollte die libanesische Hisbollah den Waffenstillstand brechen.
Mehr zum Thema – USA verhängen neue Sanktionen gegen Iran und Huthi