No Result
View All Result
  • Login
  • Home
  • Deutschland
  • Welt
    • USA
    • Russland
    • China
  • Pandemie
  • Great Reset
    • GreatVideos
  • Gesundheit
  • Wirtschaft
  • Meinung
PRICING
SUBSCRIBE
  • Home
  • Deutschland
  • Welt
    • USA
    • Russland
    • China
  • Pandemie
  • Great Reset
    • GreatVideos
  • Gesundheit
  • Wirtschaft
  • Meinung
No Result
View All Result
JUST-NOW
No Result
View All Result
Home Deutschland

Die französische Kolonialkrise erinnert an den Zusammenbruch der UdSSR

rtnews by rtnews
04/11/2024
Reading Time: 6 mins read
0 0
0
0
SHARES
10
VIEWS
Share on TelegramShare on TwitterShare on Facebook

Die Krise in Frankreichs Überseegebieten weitet sich immer mehr aus. Nach Neukaledonien und Martinique erschüttern Unruhen nun eine weitere ehemalige französische Kolonie, nämlich Guadeloupe. Trotz unterschiedlicher Ursachen haben alle eines gemeinsam, was auch beim Zusammenbruch der UdSSR zu beobachten war.

Von Walerija Werbinina

Seit einiger Zeit tauchen in den internationalen Nachrichten auch Regionen auf, die früher kaum erwähnt wurden. Es handelt sich um die Überbleibsel der ehemaligen Kolonien Frankreichs, die als überseeische Departements und Territorien mit Sonderstatus noch immer Teil des französischen Staates sind. Sie liegen so weit von der Metropole entfernt, dass der Kreisstadtpolizeichef aus Gogols Komödie wahrscheinlich sagen würde, man benötige drei Jahre, um dorthin zu gelangen. Nun sind diese Regionen zu einer Problemquelle für die französischen Regierungsstellen geworden.

Offensichtlich haben die COVID-Pandemie und die darauffolgende Wirtschaftskrise alle Widersprüche in der Gesellschaft verschärft, und Risse gibt es immer dort, wo es eine dünne Stelle gibt. Die ehemaligen Kolonien erwiesen sich als ein solcher Schwachpunkt, zumal die Franzosen – um die Dinge beim Namen zu nennen – historisch gesehen nicht die besten Kolonisatoren und dann Mitbürger für die einheimische Bevölkerung waren.

In einem Paradies wie Französisch-Polynesien führten sie Dutzende von Nukleartests durch, in Martinique und Guadeloupe wurde das andernorts verbotene, krebserregende Pestizid Chlordecon eingesetzt und auf La Réunion verwendeten sie das ebenfalls krebserregende Herbizid Glyphosat. Im Jahr 2023 wurde die Genehmigung für den Einsatz von Glyphosat um zehn Jahre verlängert, obwohl Präsident Macron bereits 2017 versprochen hatte, dessen Einsatz zu verbieten.

“Die Konzentration von Glyphosat im Trinkwasser (auf der Insel La Réunion) ist 20- bis 30-mal höher als die WHO-Grenzwerte”, empören sich lokale Aktivisten. “Das ist sehr schlimm, es handelt sich eindeutig um ein Verbrechen, denn Menschen sterben, Kinder werden krank, bevor sie geboren werden, und die Zahl der Krebskranken steigt.”

Doch nicht nur die in der Landwirtschaft eingesetzten Chemikalien sorgten für Unzufriedenheit. Neukaledonien, das über erhebliche Nickelreserven verfügt, strebt seit langem die Unabhängigkeit an. Frankreich schaffte es jedoch, die Angelegenheit auf seine bevorzugte bürokratische Art und Weise zu vereiteln: Zunächst verzögerte es den Prozess so lange wie möglich, dann erzwang es drei aufeinanderfolgende Referenden, und das dritte Referendum wurde mitten in der Covid-Pandemie organisiert, sodass nicht alle daran teilnehmen konnten.

Letztlich wurden die Ergebnisse von den lokalen Unabhängigkeitsbefürwortern nicht akzeptiert, aber aus Sicht der französischen Regierungsstellen ist alles absolut legal, und Neukaledonien mit seinen Nickelvorkommen und einer großen Militärbasis (auf der 1.500 Militärs stationiert sind) ist nun für immer ein französisches Gebiet. Im Mai brachen anlässlich des neuen Gesetzes über Kommunalwahlen Unruhen auf der Insel aus — natürlich verbunden mit Plünderungen und Brandstiftung. Mehrere Menschen starben, Hunderte wurden verletzt, der Schaden belief sich auf mehr als zwei Milliarden Euro. Die Behörden verhängten eine Ausgangssperre von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens, verboten das Waffentragen für Zivilisten und jegliche Demonstrationen. Doch die Unruhen ließen nicht nach und die Behörden mussten zu radikalen Maßnahmen greifen.

Bis zum 3. November ist der Alkoholverkauf außerhalb von Bars und Restaurants auf der Insel verboten, ebenso wie der Verkauf von brennbaren Flüssigkeiten (da diese für Brandstiftung und Molotow-Cocktails verwendet werden). Die Ausgangssperre wurde bis zum 4. November verlängert. Die Gendarmerie patrouilliert auf den Straßen und die Polizei setzt Drohnen zur Überwachung der Ordnung ein.

Die Führer der Unabhängigkeitsbewegung wurden verhaftet und zum Gerichtsprozess in die Metropole gebracht.

So wie Pawel Durow wegen Straftaten angeklagt wurde, bei denen Telegram von anderen in irgendeiner Weise genutzt wurde, wurden die Unabhängigkeitsbefürworter wegen der während der Unruhen begangenen Raubüberfälle und Morde angeklagt. Aus Sicht der Zentralbehörden ist dies eine Win-Win-Situation: Erstens müssen die Angeklagten viel Zeit aufwenden, um ihre Unschuld zu beweisen, und zweitens können sie in dieser Zeit keine politischen Aktivitäten ausüben. Die eigentlichen Auslöser der Unruhen, nämlich Armut und Entmündigung, bleiben jedoch bestehen.

Unabhängig davon, wie viel Nickel es auf dem Archipel gibt, alle Einnahmen daraus fließen in die richtigen Taschen, und die einheimische Bevölkerung kann nur mit einem Job als Fabrikarbeiter oder als Angestellter im Dienstleistungssektor rechnen. In der Theorie herrscht natürlich Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, aber in der Realität ändert sich das Bild seit den Kolonialzeiten kaum: Es gibt Herren, meist Weiße, die alles und alle anderen beherrschen. Und wenn Jean-Jacques Brault, ehemaliger Republikvertreter in Neukaledonien, anmerkt, dass “das Geschehen Ähnlichkeiten mit dem Entkolonialisierungskonflikt aufweist”, hat er im Großen und Ganzen Recht. Nur sollte man statt des gekünstelten Begriffs “Entkolonialisierung” den Begriff “antikolonial” verwenden, der den Kern des Problems besser wiedergibt.

Während Neukaledonien über enorme Nickelvorkommen verfügt, sind die anderen französischen Überseegebiete in dieser Hinsicht weniger attraktiv und vor allem durch ihre Landwirtschaft und Tourismusaktivitäten von Bedeutung. Infolgedessen traf der allgemeine Wirtschaftsabschwung diese Regionen härter als die Metropole.

Gleichzeitig wurden einige merkwürdige Details aufgedeckt, z. B. dass in Martinique und Guadeloupe Lebensmittel und viele Waren 40 Prozent teurer sind als im europäischen Teil Frankreichs.

Die Einfuhr von billigen Lebensmitteln aus den Nachbarländern ist verboten, denn wo sollen die französischen Produzenten dann noch Profit machen? Selbstverständlich entspricht das alles den gesetzlichen Bestimmungen: Die Lebensmittel müssen den in Frankreich geltenden Normen entsprechen, und alles geschehe ausschließlich aus Sorge um die Verbraucher. Die Bevölkerung war jedoch nicht erfreut über diese Sorge und es kam zu Protesten, Straßenblockaden, Raubüberfällen und Brandstiftungen.

Zusätzlichen Zündstoff lieferte der Stromausfall in Guadeloupe am 25. Oktober, als der Strom komplett ausfiel. Trotz einer Ausgangssperre wurden Geschäfte und Juwelierläden ausgeraubt — nach Angaben der Einheimischen nur in den ärmeren Gegenden, während wohlhabende Wohnviertel bereits im Vorfeld gesichert wurden.

Das Problem der hohen Preise wurde von den französischen Regierungsstellen erkannt. Es wurde vorgeschlagen, die Mehrwertsteuer auf einige wesentliche Güter abzuschaffen, um die Preise langfristig um 20 Prozent zu senken. Obwohl das Gesetz erst von den zuständigen Instanzen geprüft werden soll, steht schon jetzt fest, dass die Mehrwertsteuer künftig auf diejenigen Warenkategorien erhoben wird, die bisher in den überseeischen Departements von der Mehrwertsteuer befreit waren.

Noch interessanter als die Winkelzüge der Regierungsstellen ist jedoch die Reaktion der Mitbürger im europäischen Teil Frankreichs auf das Geschehen. Während in den Kommentaren von Bürgern über das nickelreiche Neukaledonien zu lesen ist: “Sie sollen selbst für ihre Verluste aufkommen. Warum sollten wir das mit unseren Steuern bezahlen?”, ist die Haltung gegenüber den ärmeren überseeischen Departements wesentlich schärfer.

“Gebt ihnen die Unabhängigkeit und lasst sie ein zweites Haiti werden”, ist das Leitmotiv. Immer wieder wird suggeriert, dass Frankreich diese Gebiete nicht mehr braucht, weil sie eine Last sind und es sich nicht lohnt, sie finanziell zu unterstützen. Zwar leben dort die gleichen Franzosen wie in Paris, Bordeaux oder Arles, aber von ihren europäischen Mitbürgern werden sie schon anders wahrgenommen: als Fremde, und zwar als feindliche Fremde (worauf die Formulierung hindeutet, sie sollten das Schicksal eines völlig verarmten Haiti erleben).

Etwas Ähnliches war in der UdSSR am Vorabend ihres Zusammenbruchs zu beobachten: gegenseitige Abneigung der Peripherie und des Zentrums, Betrachtung ganzer Territorien und ihrer Bewohner als Belastung sowie ähnliche Diskussionen darüber, wer wen in welchem Umfang finanziell unterstützt. Solche gesellschaftlichen Stimmungen entstehen nur in Momenten der Krise des Machtsystems, das seine Aufgaben nicht mehr bewältigen kann.

Verschärft sich die Krise und überschreitet sie den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, kann der Traum derjenigen, die Frankreich ohne Überseegebiete sehen wollen, in Erfüllung gehen. Mehr noch, denn auf Korsika und in der Bretagne herrschen starke separatistische Tendenzen, wobei die Bretagne eigentlich zu Europa gehört.

Das erklärt, warum Macron und seine Nachfolger verhindern wollen, dass auch nur ein Gebiet Frankreich verlässt: Wenn sich eines von Frankreich trennt, werden alle anderen ihm folgen. In der westlichen Politik ist die Entkolonialisierung eine ausschließlich für den Export bestimmte “Ware”, die der Westen selbst nicht nutzen will. Den Verlust von Territorien und Menschen sollen andere hinnehmen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 1. November 2024 zuerst auf der Seite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Mehr zum Thema – BRICS: Wie China und Indien in Kasan Russland das größte Geschenk gemacht haben



Source link

Tags: denderdieERINNERTfranzösischeKolonialkriseUdSSRZusammenbruch
rtnews

rtnews

Related Posts

"Wow" – Trump und Netanjahu umgarnen sich in Washington
Deutschland

"Wow" – Trump und Netanjahu umgarnen sich in Washington

08/07/2025
1
Der Westen und das Völkerrecht: legal, illegal, scheißegal
Deutschland

Der Westen und das Völkerrecht: legal, illegal, scheißegal

08/07/2025
7
Deutschlands mächtigster Kapitalverband: Sparen zulasten Pflegebedürftiger
Deutschland

Deutschlands mächtigster Kapitalverband: Sparen zulasten Pflegebedürftiger

08/07/2025
5
Donbass: Russische Truppen greifen wichtigste ukrainische Militärfestung an
Deutschland

Donbass: Russische Truppen greifen wichtigste ukrainische Militärfestung an

08/07/2025
6
Bericht: China kauft weltweit Bergwerke und sichert sich Vorräte an Seltenen Erden
Deutschland

Bericht: China kauft weltweit Bergwerke und sichert sich Vorräte an Seltenen Erden

08/07/2025
1
Hunger im Land der Superreichen: Jeder sechste US-Bürger betroffen
Deutschland

Hunger im Land der Superreichen: Jeder sechste US-Bürger betroffen

08/07/2025
1
Next Post
Medienbericht: Iran droht Israel mit weiterem "starken und komplexen Angriff"

Medienbericht: Iran droht Israel mit weiterem "starken und komplexen Angriff"

Wundersame moldawische Wahlen: Warum der "Sieg" Sandus nichtig ist

Wundersame moldawische Wahlen: Warum der "Sieg" Sandus nichtig ist

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I agree to the Terms & Conditions and Privacy Policy.

Recent Posts

  • "Wow" – Trump und Netanjahu umgarnen sich in Washington
  • Der Westen und das Völkerrecht: legal, illegal, scheißegal
  • Deutschlands mächtigster Kapitalverband: Sparen zulasten Pflegebedürftiger
  • Donbass: Russische Truppen greifen wichtigste ukrainische Militärfestung an
  • Bericht: China kauft weltweit Bergwerke und sichert sich Vorräte an Seltenen Erden

Recent Comments

  1. picrin saeure zu Ob Hartz IV oder Bürgergeld – es bleibt viel zu wenig
  2. Tyler Schmitt zu Bodo Schiffmann: "Warum Deutschland seine Geschichte nicht aufarbeitet"
  3. picrin saeure zu Rutte: NATO braucht 400 Prozent mehr Luftabwehr
  4. 66 Steuern – SAFE Schutzverein für Finanzen e.V. zu EU-Rechnungshof: 650 Milliarden Wirtschaftshilfe sinnlos und intransparent verschleudert
  5. 60 Finanzwelt-Nachrichten – SAFE Schutzverein für Finanzen e.V. zu "Bis hierher lief's noch ganz gut" – Weltverschuldung erreicht neuen Rekord
just-now.NEWS Deutschland

© 2022 Now News - Global News Network & Coronapedia

Navigate Site

  • Home
  • Datenschutzerklärung (EU)
  • Haftungsausschluss
  • Cookie-Richtlinie (EU)
  • Impressum
  • Subscription
  • Kasse
  • Warenkorb
  • Mein Konto

Folge Uns Auf

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Anbieter verwalten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}
No Result
View All Result
  • Home
  • Abonnement
  • Kategorie
    • Pandemie
    • Deutschland
    • Russland
    • USA
    • China
    • Welt
    • Wirtschaft
    • Gesundheit
    • Great Reset
    • Meinung
  • Mein Konto
  • Impress
    • Impressum
    • Cookie-Richtlinie (EU)
    • Haftungsausschluss
    • Datenschutzerklärung (EU)

© 2022 Now News - Global News Network & Coronapedia

This website uses cookies. By continuing to use this website you are giving consent to cookies being used. Visit our Privacy and Cookie Policy.
Are you sure want to unlock this post?
Unlock left : 0
Are you sure want to cancel subscription?