Mehr als 20 finnische Unternehmen beliefern Russland mit militärisch wichtigen Gütern, berichtet der finnische Rundfunk Yle nach Auswertung von Zollunterlagen. Nach Angaben der Journalisten handelt es sich um kleine Logistik- und Speditionsunternehmen, die vor allem im Südosten des Landes ansässig sind. Die Namen der Firmen werden nicht genannt, “weil sie keine nennenswerte wirtschaftliche Macht haben und ihre Besitzer nicht wegen krimineller Delikte verurteilt wurden”.
Ein Unternehmen nahe der Grenzstadt Lappeenranta habe Sensoren, Dieselmotoren, Kraftstoffpumpen und Getriebeausrüstung nach Russland geliefert. Andere Firmen lieferten Ausrüstung für die militärische Forschung, Produktentwicklung und Aufklärung. Demnach exportierten die Firmen die Waren entweder direkt nach Russland oder fungierten als Vermittler.
Wie die Journalisten betonen, ist es jedoch unklar, ob die russische Militärindustrie und die Sicherheitsdienste die aus Finnland importierten Waren in ihren Systemen verwenden.
Vertreter mehrerer Unternehmen, die von Journalisten kontaktiert wurden, bestreiten, gegen die Sanktionen verstoßen oder die russischen Streitkräfte unterstützt zu haben. Die finnischen Unternehmen gaben an, nichts von Kontakten ihrer Kunden zur russischen Militärindustrie zu wissen. “Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass unsere Produkte nicht in der Rüstungsindustrie landen”, erklärte ein in Finnland lebender Geschäftsmann.
Die russischen Behörden haben die Berichte noch nicht kommentiert.
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