Heute Mittag hatte Reuters noch gemeldet, dass eine Gruppe von Unterhändlern des israelischen Geheimdienstes Mossad in Katar Gespräche führen würde, die eine Wiederaufnahme der Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln zum Inhalt hatten. Bereits vor dem Scheitern der Kampfpause am gestrigen Freitag hätten die Hamas und Israel Parameter eines künftigen Waffenstillstands erörtert.
Jedoch soll, so berichtete Al Jazeera unterdessen, die israelische Seite ihr Mossad-Verhandlungsteam in Doha bereits angewiesen haben, wieder nach Israel zurückzukehren, weil sich die Gespräche in einer “Sackgasse” befunden hätten.
Die russische Nachrichtenagentur TASS schrieb dazu, dass der Chef des Mossads, David Barnea, auf Anweisung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu das Team von Unterhändlern aus Katar wieder abgezogen habe, nachdem die Gespräche über die Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln in eine “Sackgasse” geraten seien. So hatte es das Büro von Netanjahus Kabinettschef im Namen des Geheimdienstes mitgeteilt – und damit der palästinensischen Seite die Schuld für das Scheitern der jüngsten Gespräche zugewiesen:
“Nachdem die Verhandlungen in eine Sackgasse geraten waren, beauftragte der Mossad-Chef David Barnea auf Anweisung von Premierminister Benjamin Netanjahu sein Verhandlungsteam in Doha, nach Israel zurückzukehren. Die Terrororganisation Hamas hat ihren Teil der Vereinbarung nicht erfüllt, nämlich alle Kinder und Frauen freizulassen, die auf einer der Hamas übermittelten und von ihr genehmigten Liste stehen.”
Darüber hinaus habe der Mossad-Chef der Führung der CIA, dem ägyptischen Geheimdienstminister und dem Premierminister von Katar für “ihre enormen Vermittlungsbemühungen” gedankt. Diese hatten in den vergangenen Tagen zur Freilassung von 84 Kindern und Frauen aus dem Gazastreifen und 24 ausländischen Staatsangehörigen geführt.
Während der einwöchigen Waffenruhe waren 110 Geiseln und Gefangene freigekommen. Nach Angaben von RIA Nowosti, die sich auf Zahlen israelischer Behörden beziehen, befinden sich zurzeit noch 137 Personen, davon 126 Israelis und elf Ausländer, in der Gewalt der Hamas.
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