Klar, die Amtssprache der Vereinigten Staaten ist Englisch, und durch die Annexion von Teilen Mexikos im 19. Jahrhundert sowie durch die Einwanderung aus Mittel- und Südamerika ist die zweithäufigste Sprache, die dort gesprochen wird, Spanisch. Aber danach gibt es große Unterschiede, wie zwei Internetmedien jetzt demonstrierten.
WordfinderX und VisualCapitalist haben die Daten der letzten US-Volkszählung dahin gehend ausgewertet, welche Sprachen zu Hause außer Englisch und Spanisch gesprochen werden. Dass Deutsch dabei in insgesamt 13 US-Bundesstaaten an erster Stelle landete, ist nicht gänzlich überraschend – schließlich haben 40 Millionen der 332 Millionen US-Amerikaner deutsche Vorfahren.
Die Sprachen der Ureinwohner dominieren noch in ganzen vier Bundesstaaten: aleutische Sprachen in Alaska, Navajo in Arizona und New Mexiko, und Dakotasprachen in South Dakota. North Dakota ist übrigens einer der oben erwähnten dreizehn Staaten, in denen Deutsch vorn liegt.
Fast einen eigenen BRICS-Block kann die Westküste eröffnen, an der zwischen dem in Washington und Kalifornien dominanten Chinesisch in Oregon das Russische liegt. Chinesisch lautet die Antwort auf die häufigste Sprache auch in Kansas, New York und Pennsylvania; letzteres ist ein schwerer Verlust für das Deutsche, das in diesem Staat einmal fast Amtssprache geworden wäre.
Französischer Einfluss findet sich vor allem in Maine, New Hampshire und Vermont an der Grenze zu Kanada, sowie in North Carolina und in Louisiana.
Vietnamesisch dominiert in Texas, Oklahoma und Mississippi, aber in Minnesota führt mit Hmong eine weitere in Vietnam gesprochene Sprache.
Arabisch, Portugiesisch, Polnisch, Koreanisch, Japanisch und die philippinische Sprache Tagalog schaffen es ebenfalls, Bundesstaaten zu markieren; auch das haitianische Kreyòl ist in einem der Staaten die dritthäufigste Sprache – in Florida.
Die Verteilung in den Städten ist etwas anders. Mit Deutsch kommt man am weitesten in Billings, Colorado Springs, San Antonio, El Paso, Charleston und Huntsville. In Columbus mit Somali. Chicago ist immer noch polnisch, in Richmond sollte man es mit Russisch versuchen, aber in St. Petersburg in Florida mit Französisch.
In New York gibt es Stadtteile mit nennenswerter afrikanischer Bevölkerung; ein Viertel bietet das nigerianische Igbo, zwei andere das ghanaische Akan. Russisch, Jiddisch, Polnisch und Italienisch halten sich zwischen Stadtteilen, in denen Chinesisch und andere asiatische Sprachen dominieren. Und auch hier, inzwischen fast so stark wie das traditionelle Italienisch: das haitianische Kreyòl.
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