In Syrien will die russische Armee nach dem gescheiterten Putschversuch vom vergangenen Wochenende – bei dem Wagner-Kämpfer bis auf 200 Kilometer an Moskau heranrückten, bevor sie umkehrten – die direkte Kontrolle über Jewgeni Prigoschins Wagner-Gruppe übernehmen. Das berichtete das Wall Street Journal (WSJ).
Die Gruppe Wagner, die im Ukraine-Krieg bisher eine entscheidende Rolle gespielt hat, nahm zwischen 2015 und 2018 an der Seite der russischen Luftwaffe an den Kämpfen gegen IS-Terroristen im Auftrag von Damaskus teil. Prigoschins Söldner blieben auch nach dem Beginn des Ukraine-Krieges in Syrien, um die lebenswichtige Öl-Infrastruktur zu bewachen.
In den Stunden, nachdem die Wagner-Truppen ihren Vormarsch auf Moskau eingestellt hatten, reiste Prigoschin gemäß einer Vereinbarung mit der Kremlführung nach Weißrussland aus. Zur gleichen Zeit flog der stellvertretende russische Außenminister nach Damaskus, um sich mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu treffen und die Kontrolle über die Wagner-Truppen zu übernehmen.
Der stellvertretende Außenminister Sergei Werschinin habe Assad aufgefordert, die Wagner-Kämpfer daran zu hindern, Syrien ohne Moskaus Aufsicht zu verlassen. Dies erklärten Quellen, die mit dem WSJ sprachen. Das Büro von Präsident Assad gab nach dem Treffen eine Erklärung ab, in der es hieß, man habe über die Koordinierung gesprochen, insbesondere “angesichts der jüngsten Ereignisse”. Die Wagner-Kämpfer sollen daraufhin zum Luftwaffenstützpunkt Hmeimim verlegt worden sein, der vom russischen Verteidigungsministerium betrieben wird und in der Nähe des russischen Marinestützpunkts in der syrischen Hafenstadt Latakia liegt.
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