Die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo wurde heftig kritisiert, nachdem sie eine Karikatur veröffentlicht hatte, mit der sie sich über das jüngste Erdbeben in der Türkei und in Syrien lustig machte. Am Dienstag twitterte die Zeitschrift ihre Zeichnung des Tages. Sie bezieht sich auf das Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion, zeigt Trümmerhaufen, ein einstürzendes Haus. Der Text lautet: “Jetzt muss man keine Panzer mehr schicken.”
Der Zeichner wollte sich dabei wahrscheinlich auf die militärische Auseinandersetzung zwischen der Türkei und kurdischen Separatisten in Nordsyrien beziehen.
Auf dem Kurznachrichtendienst-Twitter hagelte es wütende Reaktionen. Die Nutzer schrieben, die Illustration sei “geschmacklos” und äußerst “unsensibel” und überschreite die Grenze zum “schwarzen Humor”, da die Bildunterschrift den aktuellen Zustand der Türkei nach dem Beben verspotte.
Der Chefberater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, İbrahim Kalın, brachte seine Frustration über die politische Karikatur auf Twitter zum Ausdruck: “Moderne Barbaren … Ertrinkt in eurem Groll und Hass”, so Middle East Eye.
Modern barbarlar!Kin ve nefretinizde boğulun. https://t.co/FS2S4WGR5C
— İbrahim Kalın (@ikalin1) February 7, 2023
Der bekannte Imam Omar Suleiman vom Yaqeen Institute for Islamic Research mit Sitz in den USA reagierte auf die Karikatur mit den Worten: Sie “entmenschlicht muslimische Opfer” in jeder Hinsicht. Die Redaktion von Charlie Hebdo äußert sich wie gewöhnlich nicht öffentlich.
Die Zeitschrift ist für ihre beleidigenden Inhalte über Muslime berüchtigt. Im Jahr 2012 veröffentlichte sie eine Reihe von Karikaturen des Propheten Mohammed, die von Muslimen als äußerst respektlos angesehen wurden, da die Darstellung des Propheten für Muslime verboten ist. Die aktuelle Karikatur ist nicht die Erste, die sich auf ein Erdbeben bezieht. Bereits im Jahr 2016 verhöhnte eine Karikatur mit der Überschrift “Erdbeben im italienischen Stil” die Opfer eines schweren Erdbebens in Italien.
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