In einem Artikel für die spanische Zeitung La Vanguardia hat sich der EU-Kommissar für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, zuversichtlich geäußert, dass die EU ihre Abhängigkeit von russischen Energieimporten in nur wenigen Monaten wesentlich verringert habe. Die Sanktionen, die als Reaktion auf die Sonderoperation in der Ukraine kamen, hätten unter anderem dazu geführt, dass russisches Öl mit einem Abschlag von 40 US-Dollar gegenüber der Sorte Brent verkauft werde. Mit den neuen Maßnahmen aus einem zehnten Sanktionspaket könnten Borrell zufolge die Einnahmen der russischen Energieindustrie von 800 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro pro Tag sinken.
Am 5. Februar verhängte die EU zusammen mit der G7 und Australien einen Preisdeckel von 100 bzw. 45 US-Dollar pro Barrel russischer Erdölprodukte, je nach ihrer Kategorie. Diese Einschränkungen gelten nur für auf dem Seeweg transportiertes Öl. Darüber hinaus trat am 5. Februar 2023 ein im Juni vergangenen Jahres vereinbartes EU-Verbot für die Verschiffung russischer Ölprodukte in Kraft. Pipeline-Lieferungen sind davon jedoch nicht betroffen.
In seinem Artikel schnitt Borrell zudem das Problem der Waffenlieferungen an. Er verstehe die Meinung, dass mehr Ausrüstung den Krieg verlängern und das Risiko einer weiteren Eskalation erhöhen könnten. Europa gebe auch zu, dass diplomatische Verhandlungen die einzige Lösung für diesen Konflikt sein könnten. Es sei aber Russland, das immer wieder deutlich gemacht habe, seine Operation in der Ukraine fortsetzen zu wollen. Europa seinerseits bleibe für jeden offen, der sich ernsthaft für einen gerechten Verhandlungsprozess einsetze, so Borrell.
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