Richard Randriamandrato, der Außenminister von Madagaskar, ist am Mittwoch seines Postens enthoben worden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei Mitarbeiter der Präsidialadministration des afrikanischen Inselstaates. Der Grund für die Entlassung: während der UNO-Vollversammlung am 12. Oktober votierte Randriamandrato für eine antirussische Resolution.
Madagaskars Präsident Andriy Rajoelina warf nach Angaben von Radio France internationale dem inzwischen ehemaligen Minister vor, die Entscheidung über die Stimmabgabe gegen Russland beziehungsweise für die Unterstützung der Ukraine eigenmächtig getroffen zu haben. Zuvor hatte Madagaskar im Ukraine-Konflikt eine neutrale Position eingenommen und sich bei Abstimmungen über diesbezügliche UNO-Resolutionen enthalten.
Die Resolution der UNO, welche den Beitritt der Donbass-Republiken und der Gebiete Cherson und Saporoschje zu Russland als angebliche Annexionen verurteilt, war am 12. November gefällt worden. Sie wurde von 143 der 193 Mitgliedsstaaten unterstützt. Russland, die Demokratische Volksrepublik Korea, Nicaragua, Syrien und Weißrussland votierten dagegen. China und Indien befanden sich unter den insgesamt 35 Staaten, die sich enthalten haben. Ebenfalls enthalten haben sich zahlreiche afrikanische Staaten, darunter etwa Äthiopien, die Republik Kongo, Mali, Namibia, Südafrika und die Zentralafrikanische Republik. Der Beschluss der Versammlung ist völkerrechtlich nicht bindend.
Mehr zum Thema – Warum Russlands Sonne jetzt über Afrika aufgeht