Der für Montag um 14:33 Uhr MESZ geplante Start der ersten US-Mondmission seit 50 Jahren ist geplatzt. Die US-Weltraumbehörde NASA sagte den Start der unbemannten Rakete für Montag ab. Wenige Minuten nach Beginn des zweistündigen Zeitfensters für den Launch teilte die Nasa mit:
“Der Start von Artemis I wird heute nicht mehr stattfinden. Die Teams arbeiten an einem Problem mit einem Triebwerk-Leck.”
Kurz vor dem erwarteten Raketenstart hatte die NASA über ein Problem berichtet: einen vermuteten Riss an einem Flansch des Treibstofftanks. Die Ingenieure sahen sich alles genau an und kamen zu dem Schluss, dass es keinen Riss im Tank gibt. Später teilte ein Sprecher jedoch mit, dass ein Triebwerk nicht die nötige Zieltemperatur erreicht habe. Zudem wurde auch ein Problem am Tanksystem festgestellt.
The launch of #Artemis I is no longer happening today as teams work through an issue with an engine bleed. Teams will continue to gather data, and we will keep you posted on the timing of the next launch attempt. https://t.co/tQ0lp6Ruhvpic.twitter.com/u6Uiim2mom
— NASA (@NASA) August 29, 2022
Als weitere mögliche Starttermine hatte die NASA im Juli den 2. und den 5. September genannt.
Der rund vierzig Tage dauernde unbemannte Testflug der Artemis-Mission soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Frühestens im Jahr 2025 will die US-Raumfahrtbehörde wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nicht weiße Person. Der NASA-Administrator und ehemalige Space-Shuttle-Astronaut, Bill Nelson, legte in einem Interview mit NBC die Ziele der Mission dar. Er sagte, das Hauptziel sei es, eine Art Raumstation auf dem Mond zu schaffen, um letztlich Menschen auf den Mars zu bringen. Er sagte:
“Wir müssen viel länger auf dem Mond sein als nur zu landen, wie wir es früher getan haben, ein paar Tage zu bleiben und wieder zu gehen. Diesmal gehen wir zurück und wir werden dort leben und lernen. Wir werden neue Technologien entwickeln, all das, damit wir mit Menschen zum Mars fliegen können.”
Für die Finanzierung des Artemis-Programms müssen die US-Steuerzahler 93 Milliarden Dollar aufwenden, berichtete die britische Tageszeitung The Guardian. Das ist eine riesige Investition, und es kommen Zweifel auf, ob sie gerechtfertigt ist, wenn private Raumfahrtunternehmen wie Blue Origin von Jeff Bezos und SpaceX von Elon Musk große wiederverwendbare Raketen entwickeln, die die Kosten für Weltraummissionen senken könnten.
(rt/dpa)
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