In Deutschland galoppiert die Inflation und es wird um jeden Cent Gehaltserhöhung gekämpft. Anders sieht es einem Bericht von op-online zufolge in Brüssel aus. Wie das Nachrichtenportal schreibt, könnten EU-Beamte die Entwicklung einigermaßen gelassen sehen, da ihre Lohnentwicklung an die Preisentwicklung in Belgien und Luxemburg gekoppelt sei. Bei einer Inflationsrate von 8,5 Prozent steige auch das monatliche Gehalt um diesen Prozentsatz.
Weiter berichtet op-online, dass die Lohnerhöhung nicht nur die EU-Kommissionsmitglieder betreffen würde, sondern auch andere Angestellte der EU. Insgesamt arbeiten rund 60.000 Personen für die verschiedenen EU-Behörden. Um welche Beträge die Gehälter tatsächlich ansteigen würden, stehe noch nicht fest. Der genaue Betrag werde erst zum Jahresende festgesetzt. Im April stieg die Inflationsrate in Belgien auf 9,3 Prozent, im Juni gar auf 9,6 Prozent.
Doch die automatische Erhöhung kommt nicht bei allen gut an, wie das Handelsblatt berichtet. Demnach sollen nicht wenige Diplomaten ihren Unmut geäußert haben. Viele Mitgliedsstaaten sollen im Gremium der EU-Botschafter ihr Unverständnis gegenüber dieser enormen Erhöhung geäußert haben. Besonders die drohende Lohn-Preis-Spirale, vor der Ökonomen seit langem warnen, sei hierbei ein wichtiger Punkt. Hintergrund: Parallel zur Inflation steigende Löhne würden die Preissteigerung weiter anheizen.
CSU-Politiker und EU-Parlamentsmitglied Markus Ferber warnte im Handelsblatt davor, ein falsches Signal zu setzen:
“Die EU sollte ein Vorbild bei der Lohnzurückhaltung sein, um die Inflation nicht noch weiter anzuheizen.”
In Brüssel versuche man zwar dem entstanden Ärger entgegenzuwirken, allerdings erklärte ein Sprecher der EU-Kommission, dass die Mitgliedsstaaten der Gehaltsaktualisierung schließlich selbst zugestimmt hätten.
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