Internetnutzern war vergangene Woche aufgefallen, dass Yandex auf seinen Online-Karten die Landesgrenzen entfernt hatte. Regionale Grenzen sowie Länderbezeichnungen würden nach wie vor angezeigt. Der Pressedienst des Unternehmens erklärte dazu am Donnerstag, es habe beschlossen, bei der Darstellung der Karten die Prioritäten zu ändern. So sollten künftig “natürliche Objekte, nicht Staatsgrenzen” hervorgehoben werden. Die Karten würden demnächst anstatt politischen die physisch-geografischen Verhältnisse, das heißt Berge, Flüsse und Linien von Polarkreisen, abbilden. Die politischen Grenzen verschwinden demnächst sowohl in der Webversion als auch in der mobilen App.
В «Яндекс.Картах» пропали государственные границы. Пользователи соцсетей предположили, что изменения в сервисе связаны с боевыми действиями в Украине.Компания объяснила это «акцентом на природных объектах, а не на границах государств»https://t.co/QX7W02gjblpic.twitter.com/S7m5iZ1ECT
— TJ (@tjournal) June 9, 2022
Die Europäische Union hatte am 3. Juni Arkadi Wolosch, den Gründer von Yandex, auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Nach Angaben der EU unterstütze Wolosch als Chef von Yandex die russische Regierung und sei an Maßnahmen der Behörden beteiligt, die darauf abzielen, die territoriale Integrität der Ukraine zu verletzen. Nach Bekanntwerden der Sanktionen legte der 58-Jährige alle leitenden Positionen im Unternehmen nieder.
Mehr zum Thema – Russlands Post nutzt Yandex-Roboter zur Paketzustellung